Transparenz und Teilhabe – Die LMR-Herbsttagung zur Strukturreform

Der Landesmusikrat will und muss sich neu aufstellen. Präsidiumsmitglieder scheiden demnächst aus, auch die Geschäftsstelle steht vor personellen Veränderungen. Überdies will der Dachverband der Musikszene Schleswig-Holsteins das große Potenzial der Digitalisierung für sich nutzen. Über das Jahr stellte eine Strukturkommission die wichtigsten Projekte und Maßnahmen zusammen. Ihr Bericht stand am 13. November im Mittelpunkt der Herbsttagung 2020.
Aufgrund des erneuten Lockdowns disponierte die Geschäftsführung kurzfristig um. Statt ins Nordkolleg Rendsburg lud Dr. Volker Mader die Mitglieder zur Videokonferenz. Seiner Einladung folgten rund drei Dutzend Personen. Eingangs gab der Präsident einen Überblick über den Stand der Projekte und Tätigkeiten des LMR seit der letzten Mitgliederversammlung. So gab er bekannt, dass beide Wettbewerbe „Jugend Jazzt“ und „Jugend Musiziert“ 2021 wie geplant durchgeführt werden, über den Deutschen Orchesterwettbewerb dagegen werde noch diskutiert. Auf Beschluss des Präsidiums seien die Arbeitsphasen der LMR-Nachwuchsensembles von November ins kommende Jahr verlegt worden.
Bericht der Strukturkommission
Nach Bekanntgabe einzelner Personalien auf Bundes- wie auf Landesebene übergab Dr. Mader das Wort an die Leiterin der Strukturkommission. Stefanie Fricke vertritt die Stiftung Landdrostei und verfügt über Erfahrung als Coach in der Kunst- und Kulturszene. In ihrem an alle Mitglieder vorab verschickten Bericht weist die Arbeitsgruppe fünf als maßgeblich erkannte Themen aus: Vernetzung und Digitalisierung, Transparenz der Entscheidungen und Mitwirkung der Basis, die Entwicklung ländlicher Räume sowie einer Landesmusikakademie. Für deren Umsetzung seien Änderungen an der Satzung erforderlich. Die Geschäftsführung brauche mehr Handlungsspielraum, u.a. für die Umsetzung ihres Digitalisierungskonzeptes. Ein neuer Geschäftsverteilungsplan solle erstellt werden. Überdies wünscht sie sich eine Stärkung der Beiräte und die Einsetzung ständiger Arbeitsgruppen. Im Zuge der Transformation analoger Prozesse müssten digital gefasste Beschlüsse künftig rechtsfähig sein und die Mitglieder Zugang erhalten zu allen Informationen, auf deren Basis Entscheidungen zu fällen sind.
Diskussion und Impulse
An den Bericht der Strukturkommission schloss sich eine intensive Debatte über den Zeitplan zur Umsetzung der Reform an. Am Ende stellte Dr. Mader eine rasche Stellungnahme des Präsidiums in Aussicht. Er versprach, die Strukturreform einzuleiten, damit die nächste Mitgliederversammlung Satzungsänderungen beschließen könne. Einen Ausblick auf die bevorstehenden Veränderungen durch den Prozess digitaler Transformation gab anschließend Dr. Martin Lätzel, Direktor der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek. In seinem Gastbeitrag stellte er anhand externer wie interner Merkmale die Digitalisierung als Mittel zur Partizipation vor. Erste Möglichkeiten zur Teilhabe bietet demnächst bereits die LMR-Webseite. Projektassistent Vincent Boetschi gewährte zum Abschluss der Tagung Einblick in den künftigen Mitgliederbereich.