Positionspapier: Kulturelle Bildung im Ganztag
"Ganztag als qualitativ hochwertiges Bildungsangebot"
Ab 2026 soll eine Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder bundesweit möglich sein. Auf Initiative des Bundesfamilienministeriums und des Bundesbildungsministeriums wird zum 01.08.2026 ein entsprechender Rechtsanspruch in Kraft treten. Ein Sondervermögen über 3,5 Milliarden Euro steht für die Umsetzung zur Verfügung.
In Reaktion auf diesen Beschluss und in Erwartung einer entsprechenden Umsetzung haben die Landesvereinigung kultureller Kinder- und Jugendbildung, der Landesverband der Musikschulen Schleswig Holstein und die LAG Soziokultur ein Positionspapier veröffentlicht. Sie sind sich einig: Ein umfassendes kulturelles Angebot ist notwendig! Schulische und außerschulische Aktivitäten seien zu verzahnen, unterschiedliche Institutionen haben entsprechend zu kooperieren.
Die Verbände machen auf die Perspektiven und Herausforderungen, die mit der Konzeption eines Ganztagsangebotes einhergehen, aufmerksam. Es bestehe eine Notwendigkeit, Ganztag ganzheitlich zu denken. Der Fokus solle nicht allein auf dem formalen Lernen im klassischen Schulkontext liegen. Vielmehr sei es entscheidend, außerschulische kulturelle Bildung als festen Bestandteil des Lernens zu sehen und die Aktivitäten entsprechend zu vereinen. Die konkreten Forderungen umfassen eine Umstrukturierung der Stundenpläne, das Einführen rechtlicher und finanzieller Standards und innovativer Handlungsprinzipien sowie entsprechende Fachkräfte in schulischen und außerschulischen Lernorten. Dafür bedarf es der Teilhabe von Akteur*innen der außerschulischen kulturellen Kinder- und Jugendbildung. Bestehende lokale Strukturen können zu einer erfolgreichen Umsetzung im Sinne einer umfassenden Bildung beitragen und sollten bereits bei der Konzeption dieser eingebunden werden.