Deutscher Musikrat verabschiedet Resolution zur Kirchenmusik
"Kirchenmusik als Chance für Gesellschaft, Kultur und Kirche"
"In Zeiten, in denen die Gesellschaft auseinanderzudriften droht, spielen Kultur und Bildung mehr denn je eine wesentliche Rolle für eine freie und demokratische Gesellschaft", heißt es in der Resolution des Deutschen Musikrates. Einstimmig wurde diese bei der Mitgliederversammlung am 22. Oktober unter Beteiligung des schleswig-holsteinischen Landesmusikrates verabschiedet. Thema des Dokumentes ist die Kirchenmusik und ihr Beitrag zur Stärkung von gesellschaftlichem Zusammenhalt. Kirchenmusik erfülle eine soziale Aufgabe und sei eine "Säule der reichen kulturellen Vielfalt unseres Landes".
In zehn Punkten richtet sich die Resolution an Politik, Zivilgesellschaft und Kirchen. Kernelement ist die Bedeutsamkeit von Präsenz und Förderung der Kirchenmusik. In ihrer genreübergreifenden Vielfalt und wertebasierten Ausrichtung ermögliche Kirchenmusik Begegnung. Durch die Teilhabe von zahlreichen engagierten Musiker*innen baue sie eine Brücke zum tragenden kulturellen Erbe.
In diesem Sinne sei Kirchenmusik als ein eben solches Erbe zu schützen und zu fördern. Auch künftig solle eine Teilhabe für alle ermöglicht werden. Weiter heißt es, Kirchenmusik sei in der (musikalischen) Bildung zu stärken und insb. im Schulkontext zu verankern. Die mediale Präsenz sei u.a. im Kontext des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auszubauen.
Auch innerhalb der Kirche als Institution, seien Leitungen und Parlamente dazu angehalten, Musik als integralen Bestandteil ihrer Aufgabe zu erkennen und in ihren Strukturen zu fokussieren. Laut der Resolution solle dies einem modernen Charakter entsprechen. Dementsprechend sei das Repertoire zu erweitern, um dem "emanzipatorisch religiösen Bildungsanspruch" gerecht zu werden. Wesentlich sei ebenfalls der Wirtschaftsfaktor von Kirchenmusik. Eine gesicherte Finanzierung sei ebenso bedeutsam wie Professionalisierung. Kirchenmusik als Ausbildungs- und Berufsfeld sei zu stärken, die Kirche müsse ein fairer Arbeit- und Auftraggeber im Kulturbereich sein.
Hier geht es zur gesamten Resolution.