Lea Vosgerau mit großen Plänen für den LJC

28 Jahre und davon zahlreiche gefüllt mit der Leidenschaft zur Musik - das ist Lea Vosgerau. Die gebürtige Aschebergerin übernimmt die Leitung des LandesJugendChores, unseres stimmhaften Nachwuchsensembles, und bringt ein Programm mit, dass mit seiner Aktualität gleichwohl seiner musikalischen Vielseitigkeit besticht. Während ihrer Schulzeit erhielt sie eine erste kirchenmusikalische Ausbildung und musizierte in verschiedenen schleswig-holsteinischen Kirchengemeinden an der Orgel und in Chören. Nach ihrem Abitur studierte sie in Leipzig und Göteborg Schul- und Kirchenmusik.
Über ihre jetzige Tätigkeit als Kantorin in der St. Remberti Gemeinde in Bremen hinaus, bleibt die sympathische Musikerin dem musikalischen Geschehen in Schleswig-Holstein treu. Mehr als sechs Jahre lang sang Lea Vosgerau selbst im Landesjugendchor mit. 2018 war sie bereit als Gastdirigentin bei einer Veranstaltung zum 100. Jahrestag des Ende des Ersten Weltkrieges im Bundestag eingesetzt und stand somit das erste Mal an der Position vor dem LJC. „Das war super“, erinnert sich Lea daran, „Ich kenne den Chor deswegen auch schon ganz gut“.
Ihre langjährige Erfahrung sowie ihre Begeisterung für die Musik zeigt sich im Programm, das sie gemeinsam mit Ensemblemanager Martin Doerks für das musikalische Jahr des Landesjugendchores erarbeitete. „Es gibt wie immer zwei Programme“, erzählt die Dirigentin, „Im Frühjahr geht es um die Verbindung von dem Pfingsthymnus ‚Veni Creator spiritus‘ und schöpfungsbezogenen Themen, also Umweltthemen“. Der Mensch als Teil der Schöpfung sei zugleich Teil ihrer Zerstörung. In dem Programm, welches den Namen ‚Creation‘ trägt, werde die Schönheit der Erde besungen und gleichzeitig Gnade, Verstand und Frieden erbeten. Eine Besonderheit und Neuheit dabei: Zwischen den Blöcken moderieren die Jugendlichen selbst und nehmen so Bezug zur aktuellen Situation und zu Themen, die den Interessen der jungen Sänger*innen nahe sind. So soll ein demokratisches und aktives Mitgestalten des Programms ermöglicht werden und ein breiteres Bild gewonnen werden. „Das ist auch total spannend für mich. In dem Programm sind einige moderne Stücke. Da freue ich mich schon drauf“, berichtet Lea begeistert. Besonders an ihrem Plan für den Landesjugendchor sei die Aktualität der Themenauswahl und die Umsetzung moderner Stücke, teilweise in grafischer Notation und auch mit Instrumentalbegleitung: „Wir haben zum Beispiel eine grafische Partitur für das Stück über Wasser. Die beschreibt die verschiedenen Formen von Wasser und wie es sich verändert.“ Im Herbst folgt die musikalische Umsetzung eines gleichsam bedeutenden Themas: In Kammerbesetzung singt der Landesjugendchor im Zeichen des Friedens die ‚Mass for Peace‘ von Karl Jenkins.
Die neue Leiterin des Landesjugendchores freue sich besonders auf das Zusammenwachsen des Chores: „Ich hoffe, dass wir uns stimmlich und sozial gut finden. Und dass wir an diesen neuen Stücken auch ein anderes Klangbild lernen können. Das ist, glaube ich, wirklich interessant. Ich hab einfach lange nicht mit so jungen Stimmen gearbeitet. Und ich freue mich darauf, das kennenzulernen und zusammen was Neues zu erarbeiten. Das finde ich eigentlich sowieso das Faszinierendste an dem Job insgesamt.“