Hindemith Preisträger 2023 wird Alex Paxton
Britischer Komponist wird Hannah Kendalls Nachfolger
„Man muss es sich anhören.“ Mit diesen Worten beschreibt Alex Paxton seine Werke. Sie seien „wie alte Musik, aber aktueller, wie ein Gebet, aber lauter“. Für sein Schaffen wird der britische Komponist in 2023 mit dem 34. Hindemith-Preis ausgezeichnet. Als Verfechter musikalischer Co-Existenz und Musiker, der Brücken über Genregrenzen baut wird er im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) geehrt. Damit folgt auf die Komponistin Hannah Kendall ein improvisierender Posaunist, dessen Stücke u.a. bereits von der London Sinfonietta, dem London Symphony Orchestra und dem London Philharmonic Orchestra aufgeführt wurden.
Alex Paxton, geboren 1990 in Manchester, studierte Jazz und Komposition in London an der Royal Academy of Music und am Royal College of Music. Zu seinen bedeutendsten Stücken zählen u.a. „Now er are Duh-Dur“ für große Ensembles, „Rainy Rain Rain“ für sechs Sänger und Klavier oder „Prayer Strings“. „NOGGIN and the WHALE“, „WOOLF MUSIC“ und „BEL and the DRAGON“ sind drei seiner sechs geschriebenen Opern. 2021 erhielt er für sein Stück „Sometimes Voices“ den Ivor Novello Composer Award.
Paxton habe einen „äußerst modernen und zukunftsgewandten Stil entwickelt. […] Insbesondere in der Art, seine Werke zu instrumentieren, zeigen sich seine handwerklichen Fähigkeiten. Sein Grundsound, der in sich stets abwechslungsreich bleibt, in Zusammenspiel mit seinem Humor hat uns vollends begeistert“, so Christian Kuhnt, Intendant des SHMF. Seine Kompositionen seien vielfältig beeinflusst von Klassik und Jazz, volkstümlichen Musiktraditionen oder Videospiel-Soundtracks. Die Diversität seiner Werke und der Wiedererkennungswert derselbigen habe schlussendlich die Jury überzeugt.
"Wie Minimal, aber mit viel mehr Noten, wie alte Musik, aber aktueller, wie ein Gebet, aber lauter" (Alex Paxton über seine Musik)
Seit 1990 wird der Hindemith-Preis von der Hindemith-Stiftung (Blonay/Schweiz), der Rudolf und Erika Koch-Stiftung, der Walther und Käthe Busche-Stiftung, der Gerhard Trede-Stiftung, der Franz Wirth-Gedächtnis-Stiftung sowie von der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg gestiftet. Ziel des mit 20.000 Euro dotierten Preises ist es, herausragende zeitgenössische Komponist*innen zu fördern. Zugleich soll die Vergabe des Preises an das musikpädagogische Wirken insbesondere im Nachwuchsbereich Paul Hindemiths erinnern.
Die Verleihung des Hindemith-Preis 2023 wird im Rahmen des SHMF am 14. August um 19:30 Uhr in der Muthesius Kunsthochschule in Kiel stattfinden.