Gläserne Orgel für St. Marien Kirche

Die Kirchengemeinde Rendsburg startet in das neue Jahr mit einem ehrgeizigen Projekt: der Bau einer gläsernen Orgel in der Marienkirche. Durch eine Spendenaktion sollen insgesamt 400.000 Euro gesammelt werden. Die neue Orgel wird mit 45 Registern auf drei Manualen und Pedal im französisch-romantischen Stil nach Cavaillé-Coll in der Werkstatt der Freiburger Orgelbaufirma Späth gebaut. Im Frühjahr 2025 soll sie dann in Einzelteile zerlegt und nach Rendsburg transportiert werden.

Deutschlandweit einzigartig: Musikvermittlung im Fokus

Die neue Orgel wird nicht nur musikalisch, sondern auch als Ausstellungsstück einen besonderen Akzent setzen. Ein Rundgang um die Orgel wird möglich sein, verglaste Öffnungen geben den Blick auf das Orgelinnere frei. Interaktive Funktionen, unter anderem ein mechanisches Windwerk im angrenzenden Turmzimmer, sollen den Besuchern die Welt der Orgel anschaulich und interessant näher bringen. Der Turmraum hinter der Orgel wird im Rahmen der Ausstellung Spuren des Glaubens" gestaltet und enthält unter anderem einen Magazinbalg der neuen Orgel sowie ein Orgelfunktionsmodell.

Der Landesmusikrat Schleswig-Holstein ist im Jahr der Orgel 2021 in das Projekt als ideeller Partner eingestiegen. Der musikvermittelnde Ansatz ist einzigartig und stellt eine ideale Ergänzung der Doe-Orgel dar, einem Bausatz mit dem Kinder selbst eine Orgel erbauen können.

Die Gesamtkosten für das Instrument belaufen sich auf 1,8 Millionen Euro, wobei die Kirchengemeinde einen EU-Zuschuss in Höhe von 757.000 Euro erhält und Eigenmittel in Höhe von 670.000 Euro aufbringen muss. Die Spendenaktion steht unter der Schirmherrschaft von Andreas Breitner und Juliane Rumpf, die beide eine besondere Verbindung zur Marienkirche haben. Der Vorsitzende des Kirchengemeinderates, Pastor Rainer Karstens, bezeichnete das Spendenziel als sportlich und betonte, dass einige Teile des Neubaus noch unter Finanzierungsvorbehalt stünden. Pfarrer Karsten Struck, Sprecher der Projektgruppe Orgelneubau, ist zuversichtlich, dass Privatpersonen, Vereine und Firmen für das Projekt gewonnen werden können. Die Marienkirche informiert auf ihrer Website über den aktuellen Stand.