Deutscher Musikrat thematisiert "Künstliche Intelligenz und Musik"

KI als Möglichkeit und Herausforderung

"Der Deutsche Musikrat setzt sich dafür ein, jetzt die ethischen, künstlerischen, sozialen, rechtlichen und innovativen Elemente dieser Entwicklung in eine Balance zu bringen" (DMR im Living Paper zu KI)

Am 20. Oktober 2023 fand im Rahmen der Mitgliederversammlung des Deutschen Musikrats eine Fachtagung zu "Künstliche Intelligenz und Musik - Hilfe oder Konkurrenz?" statt. Die Veranstaltung, die in der Katholischen Akademie Berlin und online abgehalten wurde, widmete sich der stetig wachsenden Bedeutung von KI im Musikbereich. Gemeinsam mit seinen Mitgliedsverbänden und weiteren Teilnehmenden diskutierte der Deutsche Musikrat den aktuellen Stand der KI in der Musik und Musikwirtschaft. Fachleute teilten ihr Wissen anhand praxisnaher Beispiele und berichteten von ihren Erfahrungen.

Ein zentrales Thema der Tagung war die Frage nach den Chancen, die sich durch KI ergeben, um ein breiteres und auch neues Publikum für die Musik zu gewinnen. Expert*innen und Teilnehmer*innen brachten Ideen und Konzepte zur Sprache, wie hybride Klangwelten, Partizipation und Immersion in der Musikwelt umgesetzt werden können.

Im 'Living Paper', welches aus der Tagung resultierte, benennen die Teilnehmenden ihre zentralen Anliegen. So stellen sie u.a. fest, wie KI das Musikleben positiv beeinflussen kann und konstatieren gleichzeitig: "Die Entwicklungen setzen die traditionelle Kultur- und Kreativwirtschaft [...] unter Druck: Künstlerischen Urheber:innen drohen existenzielle Kollateralschäden einer Entwicklung, die reflektiert und reguliert werden muss." KI dürfe Menschen nicht ersetzen, denn sie besitze weder künstlerische noch soziale oder emotionale Intelligenz. Der Mensch sei daher als Urheber*in zu schützen, KI-Erzeugnisse sollten verpflichtend gekennzeichnet werden. Auch solle die kulturelle Vielfalt insbesondere in der Bildung gestärkt werden, um einer einseitige Beeinflussung durch Algorithmen entgegen zu wirken. Darüber hinaus, sollte, laut DMR, die Rolle des Öffentlich-rechtlichen Rundfunk für qualitativen Journalismus anerkannt und unterstützt werden. Nicht zuletzt sei auch der Bildungsbereich von stetigen Veränderungen betroffen. Studierende und Auszubildende sollen über Möglichkeiten und Risiken von KI aufgeklärt und angemessen vorbereitet werden.

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