10 Punkte gegen den Lehrkräftemangel
In den kommenden zehn Jahren müssten 973 Musiklehrkräfte an den schleswig-holsteinischen Grundschulen eingestellt werden. Der Nachwuchs aus Schleswig-Holsteins Hochschulen deckt diesen Bedarf jedoch nur zu sieben Prozent. Diese prekäre Situation geht aus der Bedarfsprognose des Ministeriums für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur hervor und zeigt ganz klar: ein gezieltes Entgegenwirken ist dringend notwendig!
Der Landesmusikrat nimmt diese katastrophale Botschaft zum Anlass einen 10-Punkte-Plan zu erstellen, der die Rahmenbedingungen umfassend in den Blick nimmt. Um den Lehrkräftemangel wirksam zu bekämpfen, gilt es an mehreren Punkten anzusetzen. Denn anders als bei anderen Schulfächern, setzt ein Lehramtsstudium Musik Kenntnisse und Fertigkeiten voraus, die nicht an einer allgemeinbildenden Schule erworben werden können.
Daher betrachtet der 10-Punkte-Plan die Lage in den Kindertagesstätten ebenso wie die außerschulische Bildung, den Einstieg in den Schuldienst ebenso wie die Fort- und Weiterbildung.
Es gilt mehr Studienbewerber*innen zu gewinnen. Konkret bedeutet dies, die Musikschulen in unserem Land zu stärken. Auch Schulen mit musikalischem Schwerpunkt sind in besonderem Maße zu unterstützen. Gleichzeitig ist die aktuelle Situation an unseren Schulen in den Blick zu nehmen. Lehrkräfte im Seiten- und Quereinstieg brauchen gute Einstiegsbedingungen, die Ausbildung im Zusatzfach Musik muss für interessierte Lehrkräfte leicht möglich sein.
Um wirksam dem aktuellen und künftig immer dramatischeren Lehrkräftemangel entgegenzuwirken, muss ganzheitlich und gemeinschaftlich gedacht werden. Erst in der Synergie entfalten die vom Landesmusikrat vorgeschlagenen Maßnahmen ihre Wirkung.