7. Wahlprüfstein "Musikwirtschaft"

Frage

Musikwirtschaft aus SH ist international tätig. Sichtbar und hier verortet wird dies bspw. in großen Festivals wie Wacken oder dem SHMF. Was wird Ihre Partei unternehmen um die hiesige Musikwirtschaft zu stärken sowie musikalische Start-Up-Unternehmen und Newcomer Musiker*innen zu fördern?

Antworten

CDU

Mit der Musikhochschule in Lübeck haben wir eine Keimzelle für Musiknachwuchs. Wir wol-len den Transfer zwischen Hochschulen mit künstlerischen Studiengängen sowie der Kreativ- und Musikwirtschaft, u.a., fördern. Der Muthesius Transferpark ist ein Beispiel, wie so etwas gelingt. Solche Projektideen wollen wir weiter auf den Weg bringen. Wir wollen für diesen Sektor hochattraktiv sein und Kreativköpfe und Unternehmen aus den Großstädten in die Städte des Landes und den ländlichen Raum holen. Bei diesen Aktivitäten wünschen wir uns auch eine Einbindung des neuen Kompetenzzentrums für musikalische Bildung. Die Landes-bibliothek haben wir als zentralen Akteur zur Digitalisierung unserer Kulturlandschaft zum "Zentrum für Digitalisierung und Kultur" (ZfDK) weiterentwickelt. Dieses werden wir weiter ausbauen. Außerdem werden wir eine digitale Plattform für Kulturschaffende zur Koordina-tion schaffen, Projekte zur Digitalisierung von Kultur sowie den Ausbau webbasierten Mar-ketings unterstützen.

SPD

Eine erfolgreiche kulturpolitische Arbeit erfordert branchenspezifische Kompetenz. Deshalb schaffen wir einen neuen kompetenten, gemeinsamen Anlaufpunkt innerhalb der Landesregierung. Wir wollen uns konkret um die Themen der Kreativwirtschaft kümmern sowie die Leistungen und Potentiale des Wirtschaftszweiges erfassen und befördern. Dafür setzen wir auf den engen Austausch mit Menschen aus der Kulturszene und der Veranstaltungsbranche.

Großveranstaltungen wie Wacken oder das SHMF tragen sich meist selbst oder werfen sogar Gewinne ab. Der Förderschwerpunkt muss aus sozialdemokratischem Verständnis bei den Bereichen der Kultur liegen, die es ökonomisch schwer haben. Diese Förderung wollen wir mit einem Kulturfördergesetz auf eine stabilere Grundlage stellen.

Ein Förderschwerpunkt werden dabei die soziokulturellen Zentren sein, die häufig Newcomern und kleinen Initiativen eine Bühne bieten. Auf diese Weise wollen wir auch die kulturellen Angebote über die großen Städte hinaus in der Fläche aufrechterhalten und ausbauen.

Grüne

Die studienvorbereitende Ausbildung an Schulen und auch außerschulisch - nicht nur in dem Bereich Klassik, sondern auch in Jazz, Pop und Rock - muss auch in SH zum Angebot gehören. Das Kompetenzzentrum Musik leistet hier einen wichtigen Beitrag zu Aus- und Weiterbildung sowohl von Laien als auch professionellen Musiker*innen. Um Musiker*innen als Kreativpotenzial des Landes auch hier halten zu können, möchten wir professionellen Akteur*innen der Popkultur eine dauerhafte Perspektive in Schleswig-Holstein bieten und nachhaltige Talentförderung betreiben. Durch ein Büro für Popkultur wollen wir hier im Land ein niedrigschwelliges Beratungs-, Vernetzungs- und Förderangebote als zentrale Anlaufstelle für Künstler*innen, die Veranstalter*innen und die Festival- und Clubbetreiber*innen aufbauen. Akteur*innen aus der Branche müssen in der Wirtschaftsstrategie des Landes zukünftig mitgedacht und berücksichtigt werden.

FDP

Wir setzen uns dafür ein, dass es eine effizientere Förderung und Weiterentwicklung der unterschiedlichen Kulturszenen sowie eine auskömmliche Förderung überregional bedeutender freier und kommunaler Kultureinrichtungen gibt. Finanzielle Planungssicherheit hat im Bereich der Kulturförderung einen hohen Stellenwert, daher sollten Förderprogramme auch für kleine Kulturunternehmen und Solo-Selbstständige zugänglich gemacht werden. Neben der Förderung kleiner Kulturunternehmen setzen wir uns auch für den Erhalt und den Erfolg von kulturellen Leuchttürmen wie z.B. das Schleswig-Holstein Musik Festival ein.

SSW

Den Kultur- und Musikstandort Schleswig-Holsteinwollen wir auch aus touristischen und wirtschaftlichen Gründen stärken. Dazu gehört, dass Orte von überregionaler Bedeutung für Konzerte und Kulturdarbietungen wie das SHMF nutzbar sein müssen. Das Land muss diese Infrastruktur unterstützen.
Wir wollen Beratungsmöglichkeiten in der Kultur und in den Kreativbereichen unterstützen, die von Kulturschaffenden für Kulturschaffende aufbereitet werden. Wir fordern in unserem Wahlprogramm, Kreativwirtschaft und Co-Working vor allem in ländlichen Räumen weiter zu etablieren und die Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten für Kultur- und Kreativschaffende weiter auszubauen.