5. Wahlprüfstein "Diversität, Inklusion und Gendergerechtigkeit"
Frage
Diversität, Inklusion und Gendergerechtigkeit sind in allen gesellschaftlichen Feldern Themen zur Weiterentwicklung. Plant Ihre Partei Anreize für die Musik- und Kulturszene und wenn ja welche?
Antworten
CDU
Wir haben das Ziel, mit kulturellen Angeboten alle Menschen zu erreichen, insbesondere auch denjenigen den Zugang zu ermöglichen, die bisher durch Angebote nicht erreicht wur-den. Dazu wollen wir gezielte Programme aufsetzen. Wir stehen hinter dem Motto "Jeder Mensch ist einzigartig und das sorgt für eine vielfältige und bunte Gesellschaft". Auch wei-terhin setzen wir uns dafür ein, dass wir das Ziel der Gleichbehandlung und Gleichstellung von allen Menschen nicht aus den Augen verlieren. Besonders wollen wir verschiedenen Projekte weiter fördern, um auf das Thema Vielfalt und Gleichbehandlung aufmerksam zu machen und so für das Thema zu sensibilisieren. Dabei sollten die Kultur- und Bildungsstät-ten barrierefrei und inklusiv nutzbar sein. Wir setzen uns für eine verbesserte Barrierefrei-heit aller kulturellen Einrichtungen ein; sowohl baulich als auch konzeptionell. Wir wollen, dass auch LGBTQIA+ ausreichend in allen Kulturangeboten ihren Platz finden.
SPD
Wir werden zu dem bewährten Dialogverfahren zwischen Politik und Kultur zurückkehren, das die kulturpolitische Arbeit der Küstenkoalition geprägt hat. Als Grundlage dafür brauchen wir regelmäßige Kulturförderberichte, die auch die genannten Schwerpunkte abbilden werden.
Neben dem von uns bereits vorbereiteten Musikschulgesetz wollen wir ein Kulturfördergesetz erarbeiten, das den Verbänden, Einrichtungen und Kulturschaffenden Verlässlichkeit und Planbarkeit bietet. Teil der Vereinbarungen zwischen Land, Kommunen und Akteur*innen der Kultur muss auch die Förderung einer weiteren Digitalisierung der schleswigholsteinischen Kultur gehören, die Vernetzung ermöglicht und Verwaltungsaufwand reduziert.
Künstler*in ist ein Beruf, der nicht genug Wertschätzung erhält. Arbeit in der Branche findet zu oft in prekären Verhältnissen statt. Es fehlt eine einheitliche Lohnstruktur. Dazu ist der Organisationsgrad der Beschäftigten in diesem Bereich gering. Häufig arbeiten sie ohne jede soziale Sicherung. Sie haben keine Renten-, Arbeitslosen-, Krankenversicherung. In der Pandemie bekamen sie deshalb kein Kurzarbeitergeld. Das wollen wir ändern und dafür einen Branchendialog beginnen.
Als SPD sind wir der Auffassung: Gesellschaftliche Vielfalt muss noch viel stärker sichtbar und wirksam werden – hier kann die Kultur einen wichtigen Beitrag leisten.
Grüne
In Schleswig-Holstein leben die unterschiedlichsten Menschen mit ganz unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und persönlichen Geschichten zusammen. Zukünftig wollen wir bei allen Fördermaßnahmen und der strategischen Ausrichtung der Kulturpolitik des Landes ein noch klareres Bekenntnis zu kultureller Vielfalt setzen. In Anlehnung an den Aktionsplan des Landes Schleswig- Holstein möchten wir erreichen, dass das Land strategisch diversitätshemmende Prozesse und Strukturen im Kulturbereich identifiziert und ihren Abbau unterstützt. Darüber hinaus wollen wir erreichen, dass Kultureinrichtungen, Ausschreibungen, Förderrichtlinien, Auswahlgremien und Jurys den Querschnitt der Gesellschaft abbilden und Minderheiten entsprechend repräsentiert werden.
FDP
Wir wollen stärkere Gendergerechtigkeit und Diversität fördern. Wir sind davon überzeugt, dass gerade der musikalische Bereich besonders davon profitieren kann, wenn alle Teile der Gesellschaft die Möglichkeit erhalten, sich aktiv einzubringen. Darüber hinaus sehen wir die Kultur- und Kreativwirtschaft als wichtigen Standortfaktor und sind davon überzeugt, dass eine Öffnung und Förderung im Bereich der Diversität helfen, den Kulturbereich weiterzuentwickeln und eine stärkere Vernetzung der unterschiedlichen Kulturbereiche zu fördern. Dies ist nicht nur eine Frage des gesellschaftlichen Fortschrittes, sondern auch Teil einer erfolgreichen wirtschaftlichen Einbindung des Kulturbetriebes in Schleswig-Holstein.
SSW
Als Partei unterstützen wir Diversität, Inklusion und Gendergerechtigkeit in allen Lebensbereichen. In diesem Punkt denken wir, dass diese Anreize auch aus einem Eigeninteresse heraus aus der Musik- und Kulturszene selbst kommen sollten. Dabei geht es um Sichtbarkeit, Chancen, und das Hinterfragen von Strukturen. Wer wird für Konzerte angefragt? Wer wird gefördert? Wie barrierefrei sind die Veranstaltungsorte? Von Landesseite finden wir es wichtig, dass Fördertöpfe für den barrierefreien Umbau von Veranstaltungsorten aufrechterhalten und beworben werden und Gebäude dementsprechende vermehrt modernisiert werden.